• Ich bin Felix, lebe zusammen mit meiner kleinen Freundin Sissi in einem Ort in der Nähe von Heidelberg. Nach einem kurzen Tierheim-Aufenthalt in unserer Jugend haben wir’s nun gut: wir leben in einem Haus, in dem wir eine eigene Eingangstür haben, durch die wir rein und raus können, ganz wie es uns gefällt – na ja, mit einer Einschränkung: nachts müssen wir drinnen bleiben, aber daran haben wir uns gewöhnt. Schließlich gibt es drinnen reichlich Futter und jede Menge Schmuseeinheiten von unseren Menschen.

  • Irgendwann sind unsere Menschen mal auf die Idee gekommen, dass sie jetzt etwas
    Abwechslung aus dem Alltag brauchen und für einige Zeit wegfahren wollen! So eine
    komische Idee, das können Sissi und ich gar nicht verstehen – zuhause ist es doch am
    schönsten!
    Also, wir wollten da auf keinen Fall mit, und so blieb nur die Möglichkeit, dass jeden Tag morgens und abends jemand bei uns vorbei schaut um uns die Dosen aufzumachen und uns mit den nötigen Streicheleinheiten zu versorgen.

  • Wir haben uns also entschlossen, zuhause Urlaub zu machen, das gefällt uns am besten.
    Da haben unsere Menschen bei den Catsitters angerufen, das sind lauter nette Menschen, die selbst Katzen haben und gerne mal andere Katzen besuchen. Die wissen, was wir brauchen und nehmen sich auch ein bisschen Zeit für uns, dann vermissen wir unsere Menschen nicht so sehr.

    Nach ein paar Tagen kamen zwei nette Catsitter bei uns vorbei um uns erst mal kennen zu lernen. Sissi war da gar nicht begeistert, schließlich kannte sie diese Menschen nicht und da war sie lieber vorsichtig und hat Abstand gehalten.
    Aber diese Probleme habe ich nicht, ich habe gleich gemerkt, dass die beiden klasse Streichler sind, und die Dosen können sie auch aufmachen.

  • Die Menschen haben sich dann einige Zeit unterhalten, haben sich alles bei uns angeschaut, auch unsere Katzenklos und unsere Schlafplätze, und wo der Mülleimer steht und der Briefkasten, und dann wollten sie noch unsere Impfpässe sehen – die wollten sogar wissen, ob es uns gut geht und ob wir regelmäßig zu diesem doofen Tierarzt gegangen sind.
    Na egal, Hauptsache wir müssen nicht von Zuhause weg und sind trotzdem nicht ganz allein!

  • Einige Zeit danach haben dann unsere Menschen angefangen, Koffer zu packen und sind ganz nervös geworden – Reisefieber haben sie das genannt. Selber schuld – wären sie doch einfach zuhause geblieben wie wir!
    Eines Morgens sind sie weggegangen, und am gleichen Abend kam dann einer der Catsitters uns besuchen. Sissi hat denen erstmal nicht so recht getraut, sie hatte sie ja erst einmal gesehen. Aber als dann der Futternapf gefüllt war, musste sie doch mal schnuppern kommen um zu sehen, ob das richtige Futter drin war. Ich hab mich nicht lange bitten lassen, es war alles ok, sogar unser Katzenklo wurde sauber gemacht! Dann hab ich mir noch ein bisschen den Rücken kraulen lassen und unserem Catsitter durch lautes Schnurren versichert, dass es uns an nichts fehlt.

  • Am nächsten Morgen kam dann der andere Catsitter und wieder das gleiche Spiel: Sissi erstmal vorsichtig – die ist ja soooo misstrauisch – kann ich nicht verstehen, Hauptsache ist doch, man bekommt genug Futter und wird richtig gekrault – nur so lernt man neue Menschen kennen!
    Aber Sissi will morgens eigentlich nur raus in ihren Garten, sie will immer was erleben,
    Mäuse belauern, Vögel beobachten, sich unter Büschen rumdrücken – sie macht immer so was wie „Abenteuerurlaub“.

  • Ich schau zwar auch ab und zu mal draußen nach dem Rechten, klettere ab und zu mal auf meinen Lieblingsbaum im Garten, aber mir ist eigentlich so ein „Wellnessurlaub“ am liebsten – in der Sonne faulenzen und abends dann noch eine „Massage“ von einem Catsitter …..
    Falls mir mal langweilig ist, jage ich Sissi durchs Haus bis sie sauer wird und mir die
    Meinung sagt, dann gehen wir beide wieder auf unsere Lieblingsplätze.

  • Die Zeit ohne „unsere“ Menschen ist eigentlich ganz schnell vergangen. Sissi fand die
    Catsitter, die uns jeweils morgens und abends besucht haben, dann auch ganz nett und hat schon immer auf sie gewartet. Es war eine nette Abwechslung für uns beide, ich habe mich jedenfalls immer auf den Besuch gefreut!

  • Als dann unsere Menschen wieder zuhause waren, waren wir aber doch froh, dass sie gesund und gut erholt zurück waren. Sie haben sich gefreut, dass es uns so gut ergangen ist und haben sich noch mal mit den Catsittern unterhalten, denn sie wollten sich dafür bedanken, dass die sich so gut um uns gekümmert haben. Die sagten dann, sie hätten es gerne gemacht und auch viel Spaß mit uns gehabt – na klar, wir sind ja ganz tolle Typen, zumindest ich …
    ok ok, Sissi ist auch ganz in Ordnung ….

  • Als Dankeschön haben dann unsere Menschen an den Catsitter-Verein eine Spende gemacht um mitzuhelfen, dass es kranken und heimatlosen Katzen besser geht. Dann haben sie noch gesagt, dass sie auch mal auf andere Katzen aufpassen wollen, wenn deren Menschen nicht zuhause sein können. Na ja, mir soll’s recht sein, solange sie mich und Sissi immer gut versorgen und uns nicht von Zuhause wegschicken!